Pages

Mittwoch, 25. Mai 2011

Bis zur Grenze

Wir bedauerten nicht, Shigatse bald wieder zu verlassen um wieder durch die weiten, erdfarbenen Hügellandschaften und immensen Flusstäler zu rollen, unter tiefblauem Himmel und ziehenden Wolken, durch Schneestüme und gegen den unerbittlichen Wind immer weiter westwärts. Manchmal schlugen wir abends das Zelt auf, dann wieder übernachteten wir in einfachen Gästehausern. Nach dem Städtchen Lhatse folgten wir einem langen Flusstal bis hinauf zum Gyatso La, dem höchsten Pass der Reise. In der Nacht zuvor hatte es geschneit und die Landschaft war in eine schwarz- weisse Abstraktion verwandelt worden.

Vor Lhatse

Passang, Tashi und Mathias beim Begleitfahrzeug

Zwischen Shigatse und Lhatse

Begegnung unterwegs

In einem Guesthouse

Schneesturm im Anzug

Es ist mal wieder frisch

Irgendwo zwischen Shigatse und Lhatse

Aufstieg zum Gyatso La

Yaks im Schnee

Landschaft in Schwarz- Weiss

Auf dem Gyatso La

Am folgenden Tag verliessen wir im Tal von Tingri den Friendship- Highway und bogen auf eine Schotterstrasse ein, die zum knapp 100 km entfernten Everest Base Camp (EBC) führt. Das liess mich erahnen, wie viel strapaziöser die Fahrt von Lhasa nach Nepal früher gewesen sein muss, als es kaum geteerte Abschnitte gab (der Friendship Highway ist erst seit wenigen Jahren durchgehend asphaltiert). Über den Pang La gelangten wir in ein grossartiges, weites Flusstal und am zweiten Tag tauchten die ersten vergletscherten Gipfel in der Ferne auf. Doch der Everest zeigte sich bis kurz vor Rongbuk nicht, aber dann stand er da vor uns, mächtig am Ende des Tals. Wir verbrachten zwei Tage im Touristen- Base Camp, eine Ansammlung von Zelt- Guesthouses, in denen man übernachten kann. Das Base Camp für die Bergsteiger liegt ein wenig oberhalb, bis dort und leider nicht näher darf man als Normaltouri an den Everest heran.

Im Aufstieg zum Pang La

Nach dem Pang La

Unterwegs in Richtung EBC

Kinder am Wegrand

Yaks am Wegrand

Finde das Velo am Wegrand

Schneeberge am Wegrand

Endlich - der Everest am Wegrand (mit Yaks und Kloster)

Und jetzt der Everest ganz alleine

Und mit uns drei

Und mit dem Velo obendrauf

Nachdem wir den Everest bei Sonnenaufgang, Sonnenuntergang und in der Mittagssonne angeschaut hatten, zogen wir wieder Talwärts. Während unser Begleitfahrzeug auf der selben Route wie beim Hinweg zurück zur Hauptstrasse fuhr, nahmen wir mit dem Velo die nicht Kleinbus- taugliche Abkürzung nach Tingri. Schneller war die nicht, aber schöner- wenn man denn die landschaftlichen Superlativen in Tibet überhaupt vergleichen kann. Am Abend waren wir in Rachu bei der Familie von Passang, unserem Guide, zu Gast. Seine Eltern, Brüder, Tanten, Onkel, Nichten, Schwägerinnen etc nahmen uns mit grösster und selbstverständlicher Gastfreundschaft auf. Wieder einmal sassen wir in einem dieser tibetischen Wohn/ Koch/ Ess/ Schlafräume mit einem rauchenden Ofen in der Mitte und wurden umsorgt.

Unterwegs nach Old Tingri

Unterwegs nach Old Tingri

Noch immer unterwegs....

Und noch immer....

Endlich, kurz vor Old Tingri

In der guten Stube von Passangs Familie

Priscilla und Passangs Mutter

Passangs Vater

Schoene Aussicht beim Aufstehen in Rachu

Mit leichter Wehmut brach ich am nächsten Morgen auf, ein letzter Blick über die Ebene von Tingri mit dem Mt. Everest, dem Cho Oyu und weiteren Himalaya- Gipfeln am Horizont. Es war der Beginn des langsamen Abschieds von Tibet. Nur noch zwei Pässe trennten uns von der langen Abfahrt hinunter nach Nepal. Nach einer weiteren kühlen Nacht im Zelt, neben einer Burgruine, belagert von Kindern, machten wir uns an diese letzten beiden Aufstiege und banden unterwegs unsere Khata (ein weisser Schal, der Besuchern in Tibet um den Hals gelegt wird) zu den Gebetsfahnen, als Zeichen der Dankbarkeit für die sichere Reise. Dann freuten wir uns auf die längste Abfahrt der Welt, von 5050m auf 500m hinunter. Es ging bergab, doch den Berg hinauf fegte ein solch starker Wind, dass wir manchmal nur mit äusserster Anstrengung mehr als 10 km/h hinkriegten. Die Freude hielt sich in Grenzen.
Doch irgendwann standen wir dann trotzdem an der Grenze, für einen langen Abschied von Passang und Tashi, mit denen wir fast drei Wochen unterwegs gewesen waren, blieb kaum Zeit, so rasch waren wir aus China raus und drin in Nepal.

Beim Letzten Aufstieg

Abschied

Der Blick Richtung Nepal

Auf dem letzten Pass

Beginn der Abfahrt

Weiter unten im Tal

Schon bald in Nepal

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen