Dubai war zuerst einmal ein Eintauchen in die Verlockungen des Konsums. Da gab es wieder alles, ueberall, jederzeit. Na ja, fast alles wenigstens, denn schliesslich sind die Emirate noch immer muslimisch. Was ich an Dubai immer wieder faszinierend finde, ist das Nebeneinander der verschiedenen Kulturen, Voelker. Es ist, als ob sich die ganze Welt da trifft und alles geht nebeneinander, Emiratis in traditioneller Kleidung oder Tschador, Westler in knappen Shorts, Inder im Sari. Natuerlich mit klar zugeordneten Aufgabenbereichen und Hierarchien. Und noch immer weiss ich nicht, ob Dubai nun als Modell fuer eine Zukunft des perfektionierten Konsums zu sehen ist oder doch eher mehr als Schlussbouquet des Spaetkapitalismus. In der erdueckenden Aesthetik der riesigen Einkaufszentren fuehle ich mich jedenfalls immer nochmals etwas staerker als Durchlauferhitzer des Kapitals als sonst. Andereseits hat dieser in Dubai sichtbare absolute Glaube an die Machbarkeit auch seine Faszination.
Immerhin konnte ich mein neues Hinterrad in Dubai in Empfang nehmen, ich war also auch wieder froh ueber die unbeschraenkten Shopping- Moeglichkeiten. Sogar meine im Iran verschwundenenen Schuh- Regengamaschen konnte ich ersetzen- keine Ahnung wieso so etwas in diesem Wuestenklima ueberhaupt angeboten wird.
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Dubai, Burj Khalifa by Night |
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Dubai, Springbrunnensinfonie (mit Musikbegleitung) |
Dann ging es weiter nach Singapur. Erwartet hatte ich dort die keimfreie Version eines asiatischen Disneylands, wurde dann aber ueberrascht von der Lebendigkeit und Natuerlichkeit der Stadt (gut, ich kam zum einen aus Iran und Dubai und wohnte zum anderen im unterhaltsamen Redlight- District). China, Indien, Suedostasien und der Westen bringen alle einige ihrer Vorteile mit ein - die Chinesen und Inder kulinarische, der Westen organisatorische. Ich genoss es, sanft in Suedostasien einzusteigen, konnte mich auch an das feuchtheisse Klima angewoehnen. In Singapur konnte ich dann auch noch weitere wichtige Dinge ersetzen, die mir im Iran abhanden gekommen waren.
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Singapur |
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Schlaraffenland |
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Da freut sich der Frosch |
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Es weihnachtet |
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Singapur, Innenhof des Raffles- Hotel |
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Singapur, Chinatown |
Nach drei Tagen gings dann los Richtung Malaysia. Die Grenze ist nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum enfernt, es geht ueber eine Bruecke, die auf beiden Seiten flankiert ist von monstroesen Grenzstationen, die Abfertigung ist fix und schon bin ich in Malaysia. Mein Weg fuerte dann der Westkueste entlang nach Norden. Ab November ist in Malaysia Regenzeit, vor allem an der Ostkueste und in den Bergen regnet es kraeftig, was sich auf meine Routenwahl auswirkte. An der Westkueste haelt sich der Regen normalerweise bis am spaeten Nachmittag zurueck, so dass ich meist trocken ankam. In Singapur hatte ich etwas Reiseplanung gemacht und beschlossen, dass ich ueber Weihnachten von Bangkok aus nach Hong Kong fliege (was heisst, dass ich dann im Fruehjahr nicht nochmals hinradle) und vor Weihnachten in Thailand auf Tauchsafari gehe. Dies bedeutete aber, dass ich Malaysia zuegig durchqueren musste. Die Kuestenstrasse war dann aber auch nicht besonders spannend, alles geradeaus, oft durch Palmoelplantagen, sonst meistens kleine Doerfchen und Staedtchen. Dazu kommt der recht dichte Verkehr.
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Malysia im Blickfeld - Bruecke nach Johor Bahru |
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Dann der Kueste entlang |
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Palmoelplantagen |
Interessant ist in Malaysia das Voelkergemisch. Neben den Malayen gibt es grosse chinesische und indische Bevoelkerungsteile, alle leben ihre Kultur, was sich kulinarisch, bei den religioesen Staetten und dem 'Indian Quarter' und dem 'Chinatown' in jeder groesseren Stadt bemerkbar macht. Wenn schon die Strassen nicht allzu spannend zum Velofahren sind, so ist die Infrastruktur fuer den Velofahrer sehr angenehm. Waehrend ich im Iran immer so ein bis zwei Stunden vor dem antizipierten Hungerast nach einem Laden Ausschau halten musste, wo ich Brot und Streichkaese kaufen konnte, fahre ich in Malaysia bis der Magen knurrt, halte dann bei einem der unzaehligen Restaurants an wo mir ein Teller mit Reis in die Hand gedrueckt wird, auf den ich dann von einem Buffet mit zehn bis zwanzig Gerichten schoepfe, was interessant aussieht.
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Malayische Suessigkeiten |
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Chinesischer Tempel |
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Hindu- Tempel |
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Die Barbie- Rischka |
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Chinatown, Melaka |
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Flussarm |
Meine Route fuehrte durch Melaka mit seiner schoenen Altstadt, welche noch Bauten aus der portugisischen, hollaendischen und britischen Besatzung aufweist und zudem ein schoenes Chinatown hat. Anscheinend ist Melaka aber auch die grosse Touristenattraktion fuer die Malayen, ich war an einem Sonntag dort und unzaehlige Busse entleerten ihre Ladung in die Altsadtgassen. Inzwischen bin ich in Georgetown auf Palau Penang angekommen, einer Insel im Norden, nahe der thailaendischen Grenze. Auch Georgetown hat wieder einen schoenen, charaktervollen alten Kern. Von Palau Penang aus werde ich mit der Faehre nach Paulau Langkawi fahren und von dort nach Thailand, wo ich dann weiter Inselhuepfen werde.
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In Taiping |
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Endlich wieder einmal Berge |
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Auf der Faehre nach Palau Penang |
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Palau Penang - Inselrundfahrt |
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Rundumblick |
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Palau Penang - ueppige Natur |
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Paualu Penang - nicht nur die Natur wuchert |
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